Mittwoch, 21. November 2012

Kernforderungen zur RSPO

Die folgenden Kernforderungen stehen im Zentrum des studentischen Protestes und wurden vom Bildungsprotestplenum, das offen für alle Interessierten ist und wöchentlich (oder häufiger) vor der Mensa II pleniert, formuliert:

1. Keine Beschränkung der möglichen Prüfungswiederholungen

Für die vorgesehene Beschränkung auf 2-3 Wiederholungen gibt es keine Begründung. Seit Jahren gibt es in den meisten Fächern keine Beschränkung, ohne, dass deshalb Prüfungen nicht ernst genommen würden. Nach dem letzten gescheiterten Prüfungsversuch folgt die Zwangsexmatrikulation und das Fach kann bundesweit nicht mehr studiert werden.

2. Keine Zwangsauflagen und -exmatrikulation für Studierende

Entgegen der Regelung im Berliner Hochschulgesetz würde nach aktuellem Stand Zwangsberatung und -exmatrikulation zwar nicht durch die RSPO, aber durch die weiterhin geltende Satzung für Studienangelegenheiten (SfS) weiter praktiziert werden.

3. Keine Anwesenheitspflicht

Das Präsidium behauptet, Anwesenheitspflicht sei nur in begründeten Ausnahmefällen vorgesehen - die RSPO würde aber zur flächendeckenden (Wieder-)Einführung und weiteren Verschulung des Studiums führen.

4. Studentische Lebensrealitäten anerkennen - Teilzeitstudium jetzt!

Die Weigerung des Präsidiums, geltendes Recht umzusetzen (die FU muss ein Teilzeitstudium anbieten), schikaniert unnötig ohnehin sozial Benachteiligte, die aus diversen Gründen (Kinder, Arbeit, Krankheit, ...) nicht in Vollzeit studieren können.

5. Recht auf Fertigstellung von Abschlussarbeiten

Die RSPO begrenzt die Verlängerung von Bearbeitungsfristen im Krankheitsfall auf max. 33% (4 Wo. bei einer Bachelorarbeit) -- danach müsste eine komplett neue Arbeit angefertigt werden. Das benachteiligt insbesondere chronisch Kranke, aber z.B. auch Unfallopfer.

6. 25 statt 30 Arbeitsstunden pro Leistungspunkt

Das Gesetz lässt für die Leistungspunktbemessung einen Spielraum von 25-30 Std. pro LP - 25 statt wie bisher 30 wären eine erhebliche Erleichterung im gesamten Studium.

7. Prüfungs- und notenfreier Anteil von 25% des Studiums - frei wählbar

Statt eines problematischen notenfreien ABV-Bereichs sollten Studierende selbst entscheiden können, welche Module sie notenfrei belegen möchten.

8. Studium Generale statt ABV

Freie Auswahl aus dem gesamten FU-Lehrangebot für mindestens 20% des Studiums statt ABV -- für ein selbstbestimmtes, interdisziplinäres Studium statt Tunnelblick und Fachidiotie.

Dienstag, 13. November 2012

Vollversammlung zur Rahmenstudienprüfungsordnung

AUFRUF ZUR VOLLVERSAMMLUNG AM 14.11.2012 UM 12 UHR IM HÖRSAAL 1A*

An alle Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter_innen der "Freien" Universität,
der Protest gegen die Rahmenstudien- und -prüfungsordnung (RSPO) geht in die entscheidende Ru

nde:

Am Mittwoch, den 14.11.2012 wird dafür eine Vollversammlung (VV) der FU-Studierendenschaft stattfinden, wozu alle FU-Mitglieder ausdrücklich eingeladen sind. Sie beginnt um 12:00 c.t. im Hörsaal 1a der Silberlaube (Habelschwerdter Allee 45).

Diese VV wird aus gegebenem dringenden Anlass einberufen. Der stetige undemokratische Umgang mit Studierendeninteressen an der "Freien" Universität könnte in diesem Semester einen neuen Höhepunkt erreichen, denn aller Voraussicht nach soll die RSPO auf der nächsten Sitzung des Akademischen Senats (AS) am 14.11.12 um 15 Uhr im Henry-Ford-Bau endgültig verabschiedet werden.

Drei der größten Kritikpunkte im Moment:
1. Der aktuelle RSPO-Entwurf seitens des Präsidiums sieht vor, dass es nur noch maximal drei Prüfungswiederholungen für alle Fächer geben soll. Wer endgültig durchfällt, kann das entsprechende Fach deutschlandweit nicht mehr studieren. In der letzten Sitzung des Akademischen Senats forderten mehrere Professor_innen sogar, nur zwei Wiederholungen zuzulassen. In der VV am 06.06.12 haben sich die Studierenden klar gegen die Beschränkung der Prüfungswiederholungen ausgesprochen ("Offener Brief der Studierendenschaft": http://www.astafu.de/node/166).
2. Eine de facto für nahezu alle FU-Studierenden geltende Anwesenheitspflicht ist vorgesehen, womit nicht nur die Erfolge des Protestes 2009/10, sondern überhaupt die Freiheit und Selbstbestimmung des Studiums an der Uni ad absurdum geführt werden würden.
3. Die letztes Semester erkämpfte Abschaffung der Zwangsberatung und Zwangsexmatrikulation scheint neu bewertet werden zu müssen: Denn die Zwangsberatungs- und -exmatrikulationsregelungen im § 13 der Satzung für Studiendenangelegenheiten (SfS) sollen laut Präsidium weiterhin gelten - auch nach Beschluss der RSPO.

Eine detailliertere Kritik mit weiteren strittigen Punkten und Forderungen zu Alternativregelungen gibt es unter http://tinyurl.com/rspo-kritik
Zur weiteren Information und Auseinandersetzung mit der RSPO findet am Mittwoch (07.11.12) ab 12 Uhr vor der Mensa II in der Silberlaube ein Teach-In statt.

In der VV soll darüber diskutiert werden, was genau die Änderungen für die Studierenden und anderen Statusgruppen bedeuten würden, wie wir das Inkrafttreten der RSPO in ihrer derzeitigen Form verhindern können und wie wir gegen die autoritäre und undemokratische Arbeitsweise der Universitätsleitung vorgehen wollen. Im Anschluss an die VV wollen wir gemeinsam zur AS-Sitzung gehen und unseren Protest kundtun.

Studierenden dürfen durch die Teilnahme an einer VV keine Nachteile im Studium entstehen - mit anderen Worten: Am 14.11. von 12-14 Uhr gibt es keine Anwesenheitspflicht in Lehrveranstaltungen! Jede_r Studierende hat gemäß Satzung der Studierendenschaft Rede-, Antrags und Stimmrecht. Die VV ist das höchste Organ der Studierendenschaft und wird durch den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) unterstützt.

In diesem Sinne rufen wir hiermit alle Studierenden, alle Lehrenden und Mitarbeiter_innen dazu auf, sich an der VV zu beteiligen und den Termin weiterzuleiten. Die Verhinderung des derzeitigen Entwurfs der RSPO, dessen Entschärfung und die Demokratisierung von Entscheidungsprozessen an der FU sind essentiell. Nur so kann ein freies und selbstbestimmtes Studium für alle ermöglicht werden.

Am Dienstag (06.11.12) ab 16 Uhr wird im Foyer vor der Mensa II (Silberlaube) ein inhaltliches Vorbereitungstreffen für die VV stattfinden. Alle Studierenden sind eingeladen, sich zu beteiligen.

Herzliche Grüße,
das Bildungsprotestplenum

* Im Fall einer Verlegung findet die VV im Hörsaal 2 statt. Dies wird rechtzeitig angekündigt.